Auf den Spuren der Bregenzerwaldbahn

In den Rubriken links können Sie den Zustand der Strecke heute erkunden.

Oft werde ich von Leuten gefragt, was denn heute noch von der BWB Trasse da ist.

Nun : Zwischen Bregenz und Kennelbach kann man die Bahntrasse nur noch erahnen. Hier findet man noch den Riedentunnel im Bregenzer Vorort Rieden. Auch am ehemaligen Bahnhof Vorkloster findet man noch eine alte Remise. Ansonsten sind dort die meisten Spuren verschwunden.

Dies ändert sich dann aber vollkommen ab dem ehemaligen Bahnhof Kennelbach : Obwohl die Trasse seit 30 Jahren nicht mehr befahren wird, sind die meisten bahntechnischen Bauten ab dort noch vorhanden oder sichtbar. Das hat einen einfachen Grund : Die Strecke im Achtal liegt sehr abgelegen. Dort gibt und gab es sonst keine Strassen oder Wege. Aus diesem Grund wurde die Strecke gerade im Bereich zwischen Kennelbach und Egg nicht überbaut oder abgerissen, sondern war die letzten 30 Jahren dem Verfall preisgegeben. Das wandern dort ist eine Art Zeitreise. Manchmal wird man traurig über den Verlust der Bahn, machmal ist es aber sogar richtig gruselig.

Nachfolgend habe ich die wichtigsten dieser Bauten zusammengestellt. Wählen Sie links ein Kapitel, um den Zustand der Strecke heute genauer zu erkunden.

 

Es gibt noch Tunnels

Auf der Bregenzerwaldbahn gab es insgesamt „nur“ drei Tunnels. Der erste Tunnel war der Riedentunnel bei km 1,82. Dieser war zugleich auch der Längste. Heute wird der Tunnel von Fußgängern benützt. Die beiden anderen Tunnels befinden sich im Achtal. Der Rickenbachtunnel ist bei km 9,15, der Rotachtunnel bei km 12,3. Die beiden Tunnels im Achtal sind dem Verfall preisgegeben. Allerdings bin ich guter Hoffnung, dass diese beiden Tunnels noch lange bestehen. Beim Hochwasser 2005 floss das Wasser durch die Tunnels. Die anderen Fotos stammen von Durchfahrten. Bitte beachten Sie auch das separate, ausführliche Kapitel zum Thema Tunnels.

 

Der Riedentunnel bei km 1,82

Der Riedentunnel war nach der Einstellung der Bahn lange Jahre abgesperrt. Erst im Jahr 1994 wurde er renoviert und als Radweg/Fußgängerdurchgang neu eröffnet. Er ist komplett beleuchtet und wie man erkennen kann komplett gerade. Der Tunnel ist 212 m lang.

Das war einst der Tunnel der Wälderbahn.

 

Dort wo einst die Rampe war, stehen heute Häuser. Die Bahnstrecke ist überhaupt nicht mehr erkennbar und vollkommen abgetragen.

 

Der Rickenbachtunnel bei km 9,15

Der Rickenbachtunnel ist gerade und 86m lang. Er ist offiziell einsturzgefährdet. Inoffiziell ist es nicht so kritisch, so schnell stürzt der Tunnel noch nicht ein. Der eine oder andere Brocken ist von der Decke gefallen. Die Brücke nach dem Rickenbachtunnel ist allerdings in sehr schlechtem Zustand.

Portal auf der Seite "Bezau"

 

Portal auf der Seite "Bregenz". Kommt man hier zu Fuss an, steht man ganz überraschend plötzlich vor dem Tunnel, er liegt in einer Linkskurve.

 

Der Rotachtunnel bei km 12,3

Der Rotachtunnel ist 123m lang und hat eine Kurve. Es stimmt wirklich : 123m lang bei km 12,3.

Portal auf der Seite "Bezau"

 

 Portal auf der Seite "Bregenz"

 

Es gibt noch Steinmauern mit Durchlässen

Auf der gesamten Trasse gibt es überall noch hunderte Steinmauern, welche die Strecke einst abstützten. Unten sind einige Beispiele abgebildet. Außerdem gibt es auch noch sehr viele Wasserdurchlässe. Die Bauten bestehen meist aus geschlagenen Steinen, und die meisten davon sind noch Original: Sie wurden von italienischen Bauarbeitern aus dem Trentino errichtet.

Diese Stelle ist zwischen Lingenau-Hittisau und Langenegg-Krumbach, ca. bei km 20.

 

Dieser Durchlass ist beim Kraftwerk Langenegg, ca. bei km 16.

 

Diese Massive Steinmauer ist bei km 16,2, kurz vor einer der schönsten Badestellen an der Ache.

 

ca. bei km 10 : Die Stelle mit der größten Zerstörung. Hier sind teilweise 1,5m Trasse weggespült.

 

Stelle zwischen Rickenbachtunnel und Rotachtunnel.

 

Diese Stelle ist ca. bei km 6, kurz nach Kennelbach.

 

 

Diese Stelle befindet sich bei km 16,3.

 

Auch diese Stelle befindet sich bei km 16,3

 

Diese grosse Steinmauer ist bei km 6,4

 

Diese Kurve ist bei km 20,3, kurz vor dem Egger Viadukt.

 

 

Es gibt noch weitere bahntechnische Bauten

Die Strecke ist auch weiterhin voll von anderen bahntechnischen Bauten außer Steinmauern. Oft wurden auf den Steinmauern noch weitere Absperrungen gegen Erdrutsche errichtet. Dazu wurden meist Schienen senkrecht in die Mauern betoniert und zwischen den Schienen wurden dann Schwellen geschlichtet.

 

Es gibt noch sehr sehr viele, wie oben sichtbare Bauten mit Schienen und darin gestapelten Schwellen.

 

 

Diese Stelle befindet sich bei km 8,8.

 

 

Das ist der Aufgang zur ehemaligen Brücke bei der Haltestelle Langen-Buch. Die Brücke ist schon in den 1960er Jahren eingestürzt.

 

 

 

An diesem Haken waren Stahlseile befestigt um die Telegrafenmasten zu halten. Aufgenommen am 11.4.2010, ca. bei km 21,8.

 

Da liegen aufgewickelte Drähte der Telegrafenmasten in der Gegend herum. Aufgenommen am 11.4.2010.

An diesen Betonstangen waren waren die Telegrafenmasten befestigt. Solche stehen noch einige herum, die Masten wurden entfernt.

Diese Stahlteile dienten zum befestigen der Schienen. Hier fand ich so ein Teil, das auf einer alten Schwelle festgemacht war. Und diese Schwelle war von Ameisen bevölkert. Den Rost werden sie kaum fressen......

Am 2. Oktober 2011 fand ich diesen Haufen Telefonleitung irgendwo zwischen Rotachtunnel und Rickenbachtunnel......

Hier nochmals ein Foto, ca. bei km 11,0 vom 2. Oktober 2011. Rechts steht wieder ein Betonteil, an dem ein Mast befestigt war. An manchen Stellen, wie hier, wäre ansonsten nicht mehr erkennbar, das hier eine Trasse war........

 

Es gibt sogar noch Schwellen

Auf der ganzen Bregenzerwaldbahntrasse wurden, ausgenommen die Museumsbahn, die Schwellen entfernt. Warum das so ist, ist mir eigentlich unbekannt. Die Schienen waren natürlich brauchbarer Stahl, die Schwellen wurden aber meist herausgerissen und wahllos in der Gegend verstreut. Die Wälder entlang der Bahntrasse sind voll von alten Schwellen. An sich hätten diese als Sondermüll entsorgt werden müssen. Die mit Carbolineum getränkten Schwellen sind zumindest in Deutschland seit 2002 auch im Landschaftsbau (also im Garten oder so) verboten. Ich bin gespannt, ob die Schwellen irgendwann mal fachmännisch entsorgt werden.

Es gibt allerdings noch 3 Stellen, an denen tatsächlich noch ein paar wenige Schwellen liegen, und zwar an der Originalstelle. Eine davon ist in der Nähe des Bahnhofes Lingenau-Hittisau, die beiden anderen befinden sich kurz vor dem Rickenbachtunnel. In 30 Jahren werden auch diese verrottet sein.

Diese Stelle ist kurz vor dem Rickenbachtunnel, bei km 9,3.

 

Diese Schwellen liegen irgendwo zwischen km 9,5 und 10,5

 

Die Schwellen liegen irgendwo zwischen Lingenau-Hittisau und Egg, ca. bei km 21,3.

 

 

 

 

Diese verwachsenen Schwellen liegen kurz vor dem Bahnhof Hittisau, also bei km 20,5.

 

 

 

Diese Schwellen sind noch in ausgesprochen gutem Zustand, die meisten wären wohl noch brauchbar, können aber nicht geholt werden, weil sie irgendwo mitten im Achtal liegen.

 

Es gibt auch noch Brücken

Die verschiedenen Brücken auf der Bregenzerwaldbahnstrecke sind wohl jene Bauten, die insgesamt noch am besten erhalten sind. Alle einst gebauten Brücken existieren noch. Die Fachwerkbrücke über die Weissachbrücke ist in sehr gutem Zustand, aber auch die Blechträgerbrücken über die Subersache, über den Schmittenbach oder die Rotach sind nach wie vor gut begehbar. Die 4 genannten Brücken sind unten abgebildet. Bitte beachten Sie auch das ausführliche Kapitel über die Brücken an anderer Stelle.

Die Blechträgerbrücke über die Subersache, bei km 21.

 

Die Brücke vor dem Rotachtunnel. Auch das ist eine Blechträgerbrücke.

 

Das ist die Fachwerkbrücke über die Weissach.

 

 

Das ist die Brücke über den Schmittenbach in Egg, ca. bei km 24.  

 

Und es gibt noch Kilometersteine

Entlang der alten Trasse gibt es noch einige Kilometersteine, allerdings nicht mehr viele. Auf den meisten der alten Fotos sind auch sehr oft Kilometersteine zu sehen.

Wo diese ganzen Steine verblieben sind, ist mir allerdings unbekannt. Es sind sehr viele Steine gewesen, denn es gab alle 100m einen Kilometerstein.

Einige Steine stehen zb. gesammelt am Bahnhof in Bezau, davon welche aus dem Bersbucher Wald. Einige Steine stehen z.B. auch auf dem Campingplatz in der Bozenau.

Weitere Infos zu Kilometersteinen und Fotos finden Sie hier.

Dieser Stein steht kurz vor der Haltestelle Bezegg.

 

Dieser Stein lag am 28.8.2008 noch an der Originalstelle. Am 17.4.2010 war der Stein allerdings verschwunden.

 

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Krumbach / Bregenzerwald
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